Eine Woche vor den Wahlen in Serbien umreißt der ungarisch-serbische Schriftsteller Laszlo Vegel die politische Landkarte so: „Die Politiker versprechen wieder einmal Wunder. Da ist die demokratische Opposition, die Serbiens schnellen EU-Beitritt verspricht. Die rechtsextremistische Opposition verspricht die Rückgewinnung des Kosovo. Und die Mehrheit der Regierungsparteien mit Regierungschef Kostunica an der Spitze verspricht sogar, dass man für solche Wunder gar nichts zu tun brauche, es komme von selbst. Europa werde seinen Irrtum schon einsehen. Mit Ausnahme einer neuen, noch kleinen liberaldemokratischen Partei fordert niemand in Serbien dazu auf, das Unumgängliche zu tun: Kosovo abgeben, Reformen durchsetzen, sich Europa annähern.“Der Tagesspiegel, 15.01.2007