SIGN IN YOUR ACCOUNT TO HAVE ACCESS TO DIFFERENT FEATURES

FORGOT YOUR PASSWORD?

FORGOT YOUR DETAILS?

AAH, WAIT, I REMEMBER NOW!

Végel László

Montag, 03 August 2009 / Published in Etc

Die Seiten des Lebens

Montag, 28. April 2008  Anzeigen- und Aboservice ePaper RSS eShop  Mediadaten
Die Seiten des Lebens
Eine Stadt setzt aufs Buch: Bei „Leipzig liest“, dem größten Lesefestival
Europas parallel zur traditionellen Buchmesse, dreht sich in den nächsten Tagen
alles um die Literatur. Im Gewandhaus wird die Messe morgen Abend eröffnet.
Großansicht
Am Aufstellen eines aufgeschlagenen 11 Quadratmeter großen Holzbuches arbeitet
am Montag (10.03.2008) ein Mann in der Glashalle der Leipziger Buchmesse. Das
Holzbuch ist das Podium für den Leseort „Das blaue Sofa“, auf dem täglich vom
Bertelsmann-Verlag, der Süddeutschen Zeitung und von ZDF „aspekte“ Autoren aus
ihren Büchern lesen. Auf der Leipziger Buchmesse werden von Donnerstag
(13.03.2008) bis Sonntag (16.03.2008) Verlage aus 36 Ländern ihre
Frühjahrs-Neuerscheinungen vorstellen. Foto: Waltraud Grubitzsch dpa/lsn +++(c)
dpa – Bildfunk+++
In den Messehallen stellen gut 2400 Verleger ihre Produkte vor – der Trubel
jedoch erfasst bis zum kommenden Sonntag die gesamte Stadt. Rund 1500 Autoren
präsentieren in diesem Jahr auf 1900 Veranstaltungen ihre Neuerscheinungen. Und
die Besucher strömen zu Tausenden aufs Messegelände und in Bibliotheken, in alte
Fabriken und Kneipen.
Das Lesefestival, das vor 17 Jahren gegründet wurde, wächst stetig. Die Messe
ist ein Bücherfest, sagt Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels. Dabei leidet die Frühjahrsmesse eigentlich darunter, dass
die wichtigen Geschäfte in Frankfurt gemacht werden und bedeutende Verlage aus
den USA und Asien deshalb nicht nach Sachsen reisen. Doch der Leipziger
Messe-Chef Oliver Zille schafft es, diese Schwäche als Stärke zu verkaufen.
Leipzig hat eine Nische gefunden als sympathische Publikumsmesse, als Messe für
die kleineren Verlage, als Bühne für junge Autoren und für die ost- und
südosteuropäische Literatur.
Neben etablierten älteren Herrschaften wie Martin Walser, Ken Follett, Hellmuth
Karasek und Werner Schneyder treten in der Stadt, wo das Deutsche
Literaturinstitut Schriftstellernachwuchs ausbildet, besonders viele junge
Autoren auf. Darunter sind Paul Brodowsky, Thomas Pletzinger, Franziska
Gerstenberg und Harriet Köhler. Besonders gespannt darf man auch auf den
literarischen Nachwuchs aus Kroatien sein, dem Gastland der Buchmesse. Rund 30
Schriftsteller werden zu Gast sein, darunter viele bemerkenswerte Autoren wie
Igor Stiks. Er gehört zu der Generation der 30-Jährigen, die vom Kroatien der
Nachkriegszeit erzählen. Es sind Autoren, schreibt der Literaturwissenschaftler
Nenad Popovic in seinem Band über neue kroatische Literatur (Schöffling Verlag),
die in „einen schwarzen Spiegel, in seelische Trümmerlandschaften“ schauen.
Eine ältere und bekannte Autorin aus Kroatien ist Slavenka Drakulic, die vor
drei Jahren in Leipzig den Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhalten
hat. Drakulic wird unter anderem in der Reihe „Stadteinsichten“ diskutieren –
über den Umgang mit den und dem Fremden. Neben Slavenka Drakulic sind zum
Beispiel auch Marcel Bayer aus Deutschland, der Rumäne Mircea Cartarescu und der
Serbe Laszlo Vegel eingeladen. Auch mit dieser Veranstaltungsreihe präsentiert
sich Leipzig als Ort des Austauschs. Dort dreht es sich oft nicht nur um Poesie,
sondern auch um Politik, um Fragen der europäischen Identität.
Doch so festlich und freundlich es auf dem Treff der Branche auch zugehen mag –
sie hat zu kämpfen. Das trifft besonders die Hörbücher. Nach Jahren des steten
Wachstums steigen die Verkaufszahlen nicht mehr so stark, wie es Verleger und
Buchhändler gern hätten. Das Hörbuch gehört zu den Schwerpunkten in Leipzig –
ebenso wie Comics und Titel zum Thema Bildung. Nach dem Pisa-Schock sorgen
neuerdings die Diskussionen ums „Turbo-Abitur“ für Nachfrage in diesem Segment.
Allein für Lehrer und Erzieher gibt es auf der Messe 150 Veranstaltungen. Lehrer
sollen der Jugend schließlich Lust aufs Lesen machen. Ein Viertel der
Ausstellungsfläche ist den Kinder- und Jugendbuchverlagen vorbehalten. Ja,
Leipzig setzt aufs Buch, und die Messe setzt auf die Jugend.

Montag, 28. April 2008  Anzeigen- und Aboservice ePaper RSS eShop  Mediadaten

Eine Stadt setzt aufs Buch: Bei „Leipzig liest“, dem größten Lesefestival Europas parallel zur traditionellen Buchmesse, dreht sich in den nächsten Tagen alles um die Literatur. Im Gewandhaus wird die Messe morgen Abend eröffnet.

Großansicht

Am Aufstellen eines aufgeschlagenen 11 Quadratmeter großen Holzbuches arbeitet am Montag (10.03.2008) ein Mann in der Glashalle der Leipziger Buchmesse. Das Holzbuch ist das Podium für den Leseort „Das blaue Sofa“, auf dem täglich vom Bertelsmann-Verlag, der Süddeutschen Zeitung und von ZDF „aspekte“ Autoren aus ihren Büchern lesen. Auf der Leipziger Buchmesse werden von Donnerstag (13.03.2008) bis Sonntag (16.03.2008) Verlage aus 36 Ländern ihre Frühjahrs-Neuerscheinungen vorstellen. Foto: Waltraud Grubitzsch dpa/lsn +++(c) dpa – Bildfunk+++

In den Messehallen stellen gut 2400 Verleger ihre Produkte vor – der Trubel jedoch erfasst bis zum kommenden Sonntag die gesamte Stadt. Rund 1500 Autoren präsentieren in diesem Jahr auf 1900 Veranstaltungen ihre Neuerscheinungen. Und die Besucher strömen zu Tausenden aufs Messegelände und in Bibliotheken, in alte Fabriken und Kneipen.

Das Lesefestival, das vor 17 Jahren gegründet wurde, wächst stetig. Die Messe ist ein Bücherfest, sagt Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Dabei leidet die Frühjahrsmesse eigentlich darunter, dass die wichtigen Geschäfte in Frankfurt gemacht werden und bedeutende Verlage aus den USA und Asien deshalb nicht nach Sachsen reisen. Doch der Leipziger Messe-Chef Oliver Zille schafft es, diese Schwäche als Stärke zu verkaufen.

Leipzig hat eine Nische gefunden als sympathische Publikumsmesse, als Messe für die kleineren Verlage, als Bühne für junge Autoren und für die ost- und südosteuropäische Literatur.

Neben etablierten älteren Herrschaften wie Martin Walser, Ken Follett, Hellmuth Karasek und Werner Schneyder treten in der Stadt, wo das Deutsche Literaturinstitut Schriftstellernachwuchs ausbildet, besonders viele junge Autoren auf. Darunter sind Paul Brodowsky, Thomas Pletzinger, Franziska Gerstenberg und Harriet Köhler. Besonders gespannt darf man auch auf den literarischen Nachwuchs aus Kroatien sein, dem Gastland der Buchmesse. Rund 30 Schriftsteller werden zu Gast sein, darunter viele bemerkenswerte Autoren wie Igor Stiks. Er gehört zu der Generation der 30-Jährigen, die vom Kroatien der Nachkriegszeit erzählen. Es sind Autoren, schreibt der Literaturwissenschaftler

Nenad Popovic in seinem Band über neue kroatische Literatur (Schöffling Verlag), die in „einen schwarzen Spiegel, in seelische Trümmerlandschaften“ schauen.

Eine ältere und bekannte Autorin aus Kroatien ist Slavenka Drakulic, die vor drei Jahren in Leipzig den Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhalten hat. Drakulic wird unter anderem in der Reihe „Stadteinsichten“ diskutieren –  über den Umgang mit den und dem Fremden. Neben Slavenka Drakulic sind zum Beispiel auch Marcel Bayer aus Deutschland, der Rumäne Mircea Cartarescu und der Serbe Laszlo Vegel eingeladen. Auch mit dieser Veranstaltungsreihe präsentiert sich Leipzig als Ort des Austauschs. Dort dreht es sich oft nicht nur um Poesie, sondern auch um Politik, um Fragen der europäischen Identität.

Doch so festlich und freundlich es auf dem Treff der Branche auch zugehen mag – sie hat zu kämpfen. Das trifft besonders die Hörbücher. Nach Jahren des steten Wachstums steigen die Verkaufszahlen nicht mehr so stark, wie es Verleger und Buchhändler gern hätten. Das Hörbuch gehört zu den Schwerpunkten in Leipzig – ebenso wie Comics und Titel zum Thema Bildung. Nach dem Pisa-Schock sorgen neuerdings die Diskussionen ums „Turbo-Abitur“ für Nachfrage in diesem Segment.

Allein für Lehrer und Erzieher gibt es auf der Messe 150 Veranstaltungen. Lehrer sollen der Jugend schließlich Lust aufs Lesen machen. Ein Viertel der Ausstellungsfläche ist den Kinder- und Jugendbuchverlagen vorbehalten. Ja, Leipzig setzt aufs Buch, und die Messe setzt auf die Jugend.

von Martina Sulner

Montag, 28. April 2008  Anzeigen- und Aboservice ePaper RSS eShop  Mediadaten
Die Seiten des Lebens
Eine Stadt setzt aufs Buch: Bei „Leipzig liest“, dem größten Lesefestival
Europas parallel zur traditionellen Buchmesse, dreht sich in den nächsten Tagen
alles um die Literatur. Im Gewandhaus wird die Messe morgen Abend eröffnet.
Großansicht
Am Aufstellen eines aufgeschlagenen 11 Quadratmeter großen Holzbuches arbeitet
am Montag (10.03.2008) ein Mann in der Glashalle der Leipziger Buchmesse. Das
Holzbuch ist das Podium für den Leseort „Das blaue Sofa“, auf dem täglich vom
Bertelsmann-Verlag, der Süddeutschen Zeitung und von ZDF „aspekte“ Autoren aus
ihren Büchern lesen. Auf der Leipziger Buchmesse werden von Donnerstag
(13.03.2008) bis Sonntag (16.03.2008) Verlage aus 36 Ländern ihre
Frühjahrs-Neuerscheinungen vorstellen. Foto: Waltraud Grubitzsch dpa/lsn +++(c)
dpa – Bildfunk+++
In den Messehallen stellen gut 2400 Verleger ihre Produkte vor – der Trubel
jedoch erfasst bis zum kommenden Sonntag die gesamte Stadt. Rund 1500 Autoren
präsentieren in diesem Jahr auf 1900 Veranstaltungen ihre Neuerscheinungen. Und
die Besucher strömen zu Tausenden aufs Messegelände und in Bibliotheken, in alte
Fabriken und Kneipen.
Das Lesefestival, das vor 17 Jahren gegründet wurde, wächst stetig. Die Messe
ist ein Bücherfest, sagt Gottfried Honnefelder, Vorsteher des Börsenvereins des
Deutschen Buchhandels. Dabei leidet die Frühjahrsmesse eigentlich darunter, dass
die wichtigen Geschäfte in Frankfurt gemacht werden und bedeutende Verlage aus
den USA und Asien deshalb nicht nach Sachsen reisen. Doch der Leipziger
Messe-Chef Oliver Zille schafft es, diese Schwäche als Stärke zu verkaufen.
Leipzig hat eine Nische gefunden als sympathische Publikumsmesse, als Messe für
die kleineren Verlage, als Bühne für junge Autoren und für die ost- und
südosteuropäische Literatur.
Neben etablierten älteren Herrschaften wie Martin Walser, Ken Follett, Hellmuth
Karasek und Werner Schneyder treten in der Stadt, wo das Deutsche
Literaturinstitut Schriftstellernachwuchs ausbildet, besonders viele junge
Autoren auf. Darunter sind Paul Brodowsky, Thomas Pletzinger, Franziska
Gerstenberg und Harriet Köhler. Besonders gespannt darf man auch auf den
literarischen Nachwuchs aus Kroatien sein, dem Gastland der Buchmesse. Rund 30
Schriftsteller werden zu Gast sein, darunter viele bemerkenswerte Autoren wie
Igor Stiks. Er gehört zu der Generation der 30-Jährigen, die vom Kroatien der
Nachkriegszeit erzählen. Es sind Autoren, schreibt der Literaturwissenschaftler
Nenad Popovic in seinem Band über neue kroatische Literatur (Schöffling Verlag),
die in „einen schwarzen Spiegel, in seelische Trümmerlandschaften“ schauen.
Eine ältere und bekannte Autorin aus Kroatien ist Slavenka Drakulic, die vor
drei Jahren in Leipzig den Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhalten
hat. Drakulic wird unter anderem in der Reihe „Stadteinsichten“ diskutieren –
über den Umgang mit den und dem Fremden. Neben Slavenka Drakulic sind zum
Beispiel auch Marcel Bayer aus Deutschland, der Rumäne Mircea Cartarescu und der
Serbe Laszlo Vegel eingeladen. Auch mit dieser Veranstaltungsreihe präsentiert
sich Leipzig als Ort des Austauschs. Dort dreht es sich oft nicht nur um Poesie,
sondern auch um Politik, um Fragen der europäischen Identität.
Doch so festlich und freundlich es auf dem Treff der Branche auch zugehen mag –
sie hat zu kämpfen. Das trifft besonders die Hörbücher. Nach Jahren des steten
Wachstums steigen die Verkaufszahlen nicht mehr so stark, wie es Verleger und
Buchhändler gern hätten. Das Hörbuch gehört zu den Schwerpunkten in Leipzig –
ebenso wie Comics und Titel zum Thema Bildung. Nach dem Pisa-Schock sorgen
neuerdings die Diskussionen ums „Turbo-Abitur“ für Nachfrage in diesem Segment.
Allein für Lehrer und Erzieher gibt es auf der Messe 150 Veranstaltungen. Lehrer
sollen der Jugend schließlich Lust aufs Lesen machen. Ein Viertel der
Ausstellungsfläche ist den Kinder- und Jugendbuchverlagen vorbehalten. Ja,
Leipzig setzt aufs Buch, und die Messe setzt auf die Jugend.
von Martina Sulner

Recent Posts

  • Gregor Mayer: Europa. ah (What is Europa)

    Ach, Europa ! Gregor Mayer Man muss wieder nach...
  • Exterritórium – Fischer Taschenbuchverlag, 2014.

    Megrendelhető- Narudzban-Bestellung: http://www...
  • Lesung in Wien – Sühne

    Dependance OST - Lesung László Végel...

VEGEL Texts

VEGEL TEXTS

  • Bibliographie
  • Biographie
  • Bücher
  • Galerie
  • Home2de
  • Video
  • Kontakt

Recent Posts

  • Gregor Mayer: Europa. ah (What is Europa)

  • Exterritórium – Fischer Taschenbuchverlag, 2014.

László Végel wurde 1941 in Srbobran, in der jugoslawischen Wojwodina, als Angehöriger der ungarischen Minderheit geboren. Er studierte im nahegelegenen Novi Sad sowie in Belgrad und arbeitete anschließend als Journalist, u.a. als Redakteur der Tageszeitung »Magyar Szó« und als Mitherausgeber der ebenfalls ungarischen Monatszeitung »Uj Symposion«. Als Dramaturg für das Fernsehen von Novi Sad sowie für das Volkstheater von Subotica verfasste er mehrere Drehbücher und Bühnenstücke.
  • GET SOCIAL

© 2020. All rights reserved.

TOP
  • Magyar
  • Srpski
  • English
  • Hrvatski
  • Deutsch